Jedes Auto kann elektrisch werden – Kreisel sei Dank

Jedes Auto kann elektrisch werden – Kreisel sei Dank

In Rainbach im Mühlkreis wird die Kreisel Electric aus Freistadt ein neues Batterienwerk bauen. Jetzt erfolgte der Spatenstich für die zehn Millionen-Investition, die in die Region auch neue Arbeitsplätze bringt. Grosse Fahrzeughersteller, Bootsbauer, Flugzeughersteller und zahlreiche Private wollen Akkus und Antriebssysteme für ihre E-Mobile von Kreisel Electric. Die können die Anfragen gar nicht abarbeiten, die sie seit Monaten überrollen.

Doch was macht deren Batteriesystem so besonders? Es ist vergleichsweise klein, leicht und hat Reichweiten wie ein Tesla (mindestens 350 km). „Es ist sehr ausfallsicher und kann durch seine Flüssigkeitskühlung zu keinem Brand führen“, sagt das technische Gehirn Johann Kreisel. Selbst nach 400.000 km habe der Akku noch 80 Prozent Kapazität und könne in einem zweiten Lebenszyklus etwa als Stromspeicher außerhalb des Fahrzeugs eingesetzt werden.

Die Zukunft der Mobilität soll elektrisch sein. Das prophezeien viele Experten, die Regierung in Deutschland hat erst kürzlich eine Prämie beschlossen, um einen Anreiz für den Kauf eines Elektroautos zu schaffen. Aber natürlich spielen Elektromotoren auch bei Booten und Flugzeugen zunehmend eine Rolle. Die Mühlviertler Firma Kreisel will sich ihren Teil des Kuchens sichern.

70 Arbeitsplätze auf 6’000 Quadratmetern

Die Batterienfabrik im Bezirk Freistadt soll auf mehr als 6.000 Quadratmetern entstehen – mit bis zu 70 Arbeitsplätze neuen Arbeitsplätzen Die Eröffnung ist für März 2017 geplant. Die drei Brüder – Makurs, Johann jun. und Philipp Kreisel haben internationales Interesse auf sich gezogen, weil sie es geschafft haben, die Batterienkapazitäten besser zu nutzen. Letztlich soll damit die Reichweite – immerhin ein oft kritisierter Punkt bei Elektroautos – deutlich gesteigert werden.

800’000 Kilowattstunden

Die Produktionserweiterung auf eine Kapazität von 800.000 Kilowattstunden pro Jahr ist nur ein Schritt der geplanten Expansion, ein weiterer ist die Batterieherstellung mit Lizenz direkt bei dem jeweiligen Kfz-Hersteller. Mit Industriepartnern realisiert das Unternehmen auch komplexe Projekte inklusive Antriebsstrang, Ladetechnik und Software.

Eigentlich klingt es unglaublich, wie aus einem Privatprojekt heraus etwas entwickelt wird, auf das die Entwicklungsabteilungen großer Weltkonzerne nicht kommen. Genau das aber ist die Stärke der drei Brüder, sagt Wolfgang Komatz, Manager des oö. Automobil-Clusters. „Das hat Potenzial, sie gehen sehr professionell an das Thema heran. Es gibt kleine Spieler, die da ihre Berechtigung haben. Kreisel Electric hat gute Karten“, so Komatz. Die Strategie der Kreisel-Brüder ist klar: Sie wollen die Akkus nicht selbst produzieren, sondern ihre Technologie verkaufen.

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Quelle: Nachrichten.at und Orf.at